Inhalt
Felix Krull arbeitet als Kellner in einem noblen Pariser Hotel, in dem der etwa gleichaltrige, aber äußerst wohlhabende Marquis de Venosta regelmäßig verkehrt. Beide Männer treffen sich in einem noblen Restaurant zum Abendessen. Krull erzählt von seiner Kindheit: Er wuchs als Sohn eines notorisch überschuldeten Sektfabrikanten auf, der schließlich Suizid beging, als die Banken keinen Kredit mehr gewährten. Wenige Jahre später ging er nach Paris in der Hoffnung, in der Hotellerie Karriere zu machen. Jedoch erlebt er hinter den schillernden Kulissen strenge Hierarchien, Erpressung durch höhergestellte Kollegen und sexuelle Ausbeutung durch reiche weibliche Hotelgäste. Marquis de Venosta schlägt seinem Gegenüber vor, für ein Jahr die Identität zu tauschen. Denn sein Vater möchte die Beziehung zu Zaza unterbinden und ihn ein Jahr auf Weltreise schicken. Was der Adlige nicht ahnt: Auch Felix Krull unterhält eine Beziehung zu Zaza.
filmisch
In der dritten Adaption des Roman-Fragments von Thomas Mann legen Regisseur Detlev Buck und Drehbuchautor Daniel Kehlmann den Schwerpunkt der Handlung auf die Pariser Zeit, die sich in der literarischen Vorlage im Zweiten Buch befindet. Szenografie und Kostüme wirken detailverliebt – regelrecht überladen. Auch aufgrund der komödiantenhaften Figurenzeichnung sowie der Farb- und Lichtgestaltung – es dominieren warme, goldene Töne – deuten die Überzeichnung, der Flirt mit dem Kitsch, auf eine bewusste Entscheidung hin. Das Überladene wird jedoch durch die Charakterisierung Felix Krulls konterkariert. Der Suizid des Vaters ist für ihn ein einschneidendes Erlebnis. Die Angst vor prekären Verhältnissen erklärt die Motivation der Figur zur späteren Hochstapelei und Trickserei. Die Erfahrungen der Drangsalierung und Prostitution im Hotel verstärken schließlich Krulls Absicht, seiner bisherigen sozialen Schicht um jeden Preis zu entkommen.
Autor*in: Ronald Ehlert-Klein 29.08.2021, Letzte Aktualisierung: 25.10.2023
Credits
- Filmtitel
- Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull
- Kinostart
- 02.09.2021
- Genre
- Literaturverfilmung
- Regie
- Detlev Buck
- Buch
- Daniel Kehlmann basierend auf dem Roman-Fragment von Thomas Mann
- Darsteller*innen
- Jannis Niewöhner, David Kross, Liv Lisa Fries, Nicholas Ofcarek, Desirée Nosbusch, Maria Furtwängler, Martin Wuttke, Joachim Król, Dominique Horwitz, Katja Flint, Harriet Herbig-Matten, Charly Hübner u. a.
- Altersempfehlung
- ab 14 Jahre
- FSK
- ab 12 Jahre