
Der kleine Nick erzählt vom Glück
Ein Film von Amandine Fredon, Benjamin Massoubre Frankreich 2022 / 86 Min ab 9 Jahre Schulkinowochen-Film
Inhalt
Im Paris der ausgehenden 1950er-Jahre ersinnen der Zeichner Jean-Jacques Sempé und der Comicautor René Goscinny gemeinsam die liebenswerte Kinderbuchfigur „Le petit Nicolas“. In den fortan veröffentlichten Kurzgeschichten und Comics erlebt der kleine Nick alltägliche Dinge wie einen Besuch der Großmutter, die erste Tuchfühlung mit Mädchen oder einfach nur die große Pause in der Schule. Die von Goscinny geschriebenen und von Sempé illustrierten Episoden beschwören eine heile Kindheit voller Leichtigkeit, die den Autoren selbst nicht vergönnt war. Goscinnys Familie wanderte 1928 nach Buenos Aires aus, um dem in Europa schwelenden Antisemitismus zu entgehen, Sempé wuchs in armen Verhältnissen und mit einem gewalttätigen Vater auf. Mit dem kleinen Nick erschufen die Künstler ein Idealbild glücklicher Kinderjahre, das aus heutiger Sicht auch seine Entstehungszeit porträtiert.
filmisch
Auch wenn die zunächst von 1959 bis 1964 publizierte Kinderbuchreihe „Der kleine Nick“ eher kurzlebig war, ist sie bis heute bekannt. Nach einer Animationsserie und vier Realspielfilmen werfen Amandine Fredon und Benjamin Massoubre einen frischen Blick auf den Stoff. Sie kreieren eine Mischung aus animierten, dokumentarischen Szenen zu den Biografien von Sempé und Goscinny, die als Rahmenhandlung dienen, sowie kurzen, ebenfalls animierten, Episoden zu Erlebnissen des kleinen Nick. Während letztere Humor und Kurzweil bieten, schlagen die Biografien mitunter melancholische Töne an. Nick fungiert als verbindendes Element der Ebenen, indem er dem Arbeitsprozess seiner Schöpfer regelmäßig beiwohnt. Ästhetisch orientiert sich der Film mit Aquarellfarben am Stil der Vorlage, die dokumentarischen Szenen beziehen sich teils auf Archivmaterial. Viel beschwingte Musik und eine sanfte Erzählweise runden das Gesamtbild ab.
Autor*in: Christian Horn 01.12.2022, Letzte Aktualisierung: 31.10.2023
Credits
- Filmtitel
- Der kleine Nick erzählt vom Glück
- Originaltitel
- Le petit Nicolas: Qu'est-ce qu'on attend pour être heureux?
- Kinostart
- 01.12.2022
- Genre
- Animationsfilm, Literaturadaption
- Regie
- Amandine Fredon, Benjamin Massoubre
- Buch
- Michel Fessler, Anne Goscinny, Benjamin Massoubre nach der Vorlage von René Goscinny und Jean-Jaques Sempé
- Darsteller*innen
- Sprecher*innen: Alain Chabat, Laurent Lafitte, Simon Faliu, Marc Arnaud, Alban Aumard, Elisa Bardeau, Delphine Baril u. a.
- Altersempfehlung
- ab 9 Jahre
- FSK
- ohne Altersbeschränkung