Inhalt
Trotz zahlreicher Bewerbungen ist Hazal erfolglos. Sie stößt auf systemische Ablehnung und landet so in einer Bildungsmaßnahme, die ihr kaum Perspektive bietet. Zu Ihrem 18. Geburtstag wünscht sie sich nichts mehr als eine ausgelassene Partynacht, doch ihre Hoffnung wird zerstört, als sie und ihre Freundinnen an der Tür des Clubs abgewiesen werden. Auf dem Heimweg werden sie von einem Studenten belästigt, was zu einer gewalttätigen, tödlich endenden Auseinandersetzung führt und Hazal zur Flucht nach Istanbul zwingt. Dort wohnt sie bei ihrem Freund Mehmet, den sie bis dahin nur aus Videoanrufen kennt, und Halil, einem Aktivisten, der ihre Sicht auf gesellschaftliche und politische Themen erweitert. Diese Begegnungen und Herausforderungen bringen Hazal dazu, sich mit den Schichten ihrer eigenen Identität und den gesellschaftlichen Strukturen auseinanderzusetzen. Der Film thematisiert die Suche nach Zugehörigkeit, familiären Erwartungen, Rassismus, persönlicher Verantwortung sowie Abschiebung und politische Verfolgung.
filmisch
Regisseurin Aslı Özarslan lässt ELLBOGEN roh, dynamisch und realistisch wirken. Der Film bleibt nah bei Hazal. Häufig wird eine Handkamera verwendet, um ihre rastlose Energie und emotionale Turbulenzen zu vermitteln. Die Erzählweise ist fokussiert, oft mit abrupten Schnitten, die Hazals innere Unruhe widerspiegeln. Melia Karas Darstellung von Hazal ist kraftvoll und nuanciert, sie fängt sowohl die innere Wut als auch die Verletzlichkeit der Figur ein. Der Film porträtiert die Intersektionalität der migrantischer Identitäten wirkungsvoll und erforscht Themen wie Rassismus und Abschiebung mit einem unerschrockenen Blick. Die Filmmusik, die fast ausschließlich von FLINTA* of Color stammt, verstärkt die emotionale Tiefe und kulturelle Authentizität des Films und untermalt die Kämpfe der Protagonistin.
Autor*in: Cila Yakecã 21.07.2024, Letzte Aktualisierung: 18.09.2024
Credits
- Filmtitel
- Ellbogen
- Kinostart
- 05.09.2024
- Genre
- Drama, Coming-of-Age, Literaturadaption
- Regie
- Aslı Özarslan
- Buch
- Claudia Schaefer, Aslı Özarslan nach der Romanvorlage von Fatma Aydemir
- Darsteller*innen
- Melia Kara, Jamilah Bagdach, Asya Utku, Nurgül Ayduran,Doğa Gürer, Mina Özlem Sağdiç, Jale Arikan, Ali Emre Şahin, Ercan Karaçayli u. a.
- Altersempfehlung
- ab 16 Jahre
- FSK
- ab 16 Jahre
Video(s) zum Film
Hinweise
Inhaltsvermerk: Wichtig ist ein sensibler Umgang mit Schüler*innen, die durch die gewaltvollen Szenen (re-)traumatisiert werden könnten. Die Bedürfnisse der Schüler*innen müssen von Lehrer*innen berücksichtigt werden, und eine freiwillige Teilnahme an der Filmsichtung muss ermöglicht werden.