
Radical - Eine Klasse für sich
Ein Film von Christopher Zalla USA, Mexiko 2022 / 126 Min ab 12 Jahre Schulkinowochen-Film
Inhalt
Die Schülerinnen und Schüler der José Urbina Lopez-Grundschule in Matamoros sind an harten Umgang gewöhnt: Ihr Alltag ist geprägt von der Gewalt des Drogenhandels, der Armut in den Elternhäusern und den frühen Pflichten, zu Hause mitzuhelfen, wie von einem Schulunterricht, der auf Gehorsam und Disziplin abzielt. Die sechste Klasse gilt als leistungsschwächster Jahrgang Mexikos und soll umso intensiver auf die nationale ENLACE-Prüfung vorbereitet werden. Doch ihr neuer Lehrer hält gar nichts von Frontalunterricht und Auswendiglernen: Die Kinder sollen denken, kreativ sein, Lösungen finden. Sergio Juárez Correa – gespielt vom mexikanischen Komiker und Megastar Eugenio Derbez – eckt mit seinen unüblichen Lehrmethoden in Kollegium und Schulamt an, findet im Direktor der Schule aber bald einen Unterstützer: Beiden geht es um das Wohl jedes einzelnen Kindes, seinen jeweiligen Fähigkeiten und darum, seinen Träumen ein Stückchen näher zu kommen.
filmisch
RADICAL – EINE KLASSE FÜR SICH ist inspiriert von einer wahren Geschichte und erzählt – als Sozialdrama angelegt und stellenweise auf dokumentarisch wirkende Weise – vom Einfluss eines engagierten Lehrers auf seine Schüler*innen. Er tut dies am Beispiel von drei Kindern, die jeweils unterschiedliche Ausgangspositionen, Probleme und Leidenschaften haben: Während Nico schon einen Fuß in der Tür einer Drogenbande hat, kümmern sich Lupe um die Familie und Mathe-Genie Paloma um den kranken Vater. Der Film konzentriert sich auf die Perspektive der Kinder – auch ästhetisch: Die Kamera ist an vielen Stellen auf ihrer Augenhöhe, um ihre Sichtweise zu verdeutlichen. Wechselt der Blickwinkel auf den des Lehrers, wird nicht nur die Komplexität der Situation an der Schule in Matamoros deutlich, sondern auch deren spürbare Ausweglosigkeit.
Anknüpfungspunkte an die pädagogische Arbeit
Im Unterricht bietet sich eine ausführliche Figurenanalyse an, die auch die Filmsprache mit einbinden kann: Die drei Kinder – wie die beiden Lehrerfiguren – können inhaltlich sowie auf ihr Aussehen (Kostüm, Maske), die Ausstattung ihres jeweiligen Zuhauses, auf Bildausschnitt und Kameraperspektive hin untersucht werden. Hierzu bietet sich eine Einteilung der Klasse in Gruppen von Figuren-Expert*innen mit entsprechenden Beobachtungsaufgaben an. Daran kann sich ein Unterrichtsgespräch über Geschlechter- und soziale Rollen oder über die Zukunftsperspektiven der dargestellten Kinder im Vergleich zu denen von Heranwachsenden hierzulande anschließen. Ein zentrales Thema des Films ist die Vielfalt pädagogischer Ansätze: In der Klasse kann über die Voraussetzungen und Möglichkeiten für eine „gute Bildung“ und die Motivation zur Selbst-Bildung gesprochen werden. Eine von Juárez‘ Methoden kann – zum Beispiel auch als Einstieg in den Film – ausprobiert und anschließend diskutiert werden, welche Vorteile und Risiken sein Ansatz hat.
Autor*in: Dr. Verena Schmöller 27.02.2024, Letzte Aktualisierung: 11.07.2024
- Originaltitel
- Radical
- Genre
- Drama
- Altersempfehlung
- ab 12 Jahre
- Klassenstufe
- ab 7. Klasse
- Unterrichtsfächer
- Spanisch, Deutsch, Ethik, Philosophie, Mathematik, Physik
- Themen
- Schule, Schule/Bildung, Lehrer-Schüler*innen-Verhältnis, Chancenungerechtigkeit, soziale Rollen, Drogen, Kriminalität, Korruption
Credits
- Filmtitel
- Radical - Eine Klasse für sich
- Originaltitel
- Radical
- Kinostart
- 21.03.2024
- Genre
- Drama
- Regie
- Christopher Zalla
- Buch
- Christopher Zalla, Joshua Davis
- Darsteller*innen
- Eugenio Derbez, Daniel Haddad, Gilberto Barraza, Jennifer Trejo, Mía Fernandez Solís, Danilo Guardiola, Victor Estrada, Enoc Leaño, Manuel Cruz Vivas u. a.
- Altersempfehlung
- ab 12 Jahre
- FSK
- ab 12 Jahre
- Verleih
- Ascot Elite Entertainment
- Festivals
- (Auswahl 2023) Sundance International Film Festival: Publikumspreis; Mill Valley Film Festival: Publikumspreis; Heartland International Film Festival: Social Impact Award; Premios Canacine Mexiko: Bester Darsteller, Bester Film; Filmfest Hamburg; Hola México Film Festival
Hinweise
Anmerkung zum Inhalt: Der Film enthält Darstellungen von Gewalt