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Link zum FilmTipp Berlin. Die Sinfonie der Großstadt

Berlin. Die Sinfonie der Großstadt

Ein Film von Walther Ruttmann Deutschland 1927 / 62 Min ab 12 Jahre Schulkinowochen-Film

Inhalt

Der experimentelle Stummfilm versetzt sein Publikum in das historische Berlin der 20er Jahre. Schon damals war Berlin eine pulsierende Metropole, deren Dynamik und Lebensrhythmus der Regisseur Walther Ruttmann (1887 – 1941) in enger Zusammenarbeit mit dem Komponisten Edmund Meisel (1894 – 1930) in einem filmisch-musikalisch einmaligen Werk auf die Leinwand gebracht hat. Das Stadtporträt bildet den Ablauf eines Tages nach, mit den unterschiedlichsten Facetten wie dem Erwachen der Großstadt am Morgen, dem Weg der Menschen zur Arbeit, dem Arbeitsleben sowie der abendlichen Freizeitgestaltung. Verschiedene Ansichten der Maschinen und des Verkehrs sind ebenso präsent wie die Ästhetik von städtischer Architektur und Industrieanlagen oder das schon damals komplexe Netz von Schienen und Straßen. Auch soziale Gegensätze werden sichtbar, doch anstelle einer Wertung des Gezeigten will Ruttmann die Zuschauer*innen nur „zum Schwingen bringen, sie die Stadt Berlin erleben lassen“.

filmisch

Der Film zeigt die Stadt und das Stadtleben in einer Vielzahl von Einstellungen, die teils etwas länger sind, oft aber nur eine oder zwei Sekunden dauern. Entstanden ist so eine zumeist schnelle, an moderne Musikvideos erinnernde Filmerzählung mit stetig wechselnden, mit dem Gezeigten abgestimmte Rhythmen bzw. Geschwindigkeiten. Passgenau zu der sinfonischen Musik sieht man Stadtszenen, die nicht im Sinne einer objektiven Dokumentation die Realität eins zu eins abbilden, sondern das dynamische Leben wird filmkünstlerisch in der dynamischen Montage widergespiegelt. Die Gliederung in fünf Akte (und einen Epilog) unterteilt den filmischen Tag in verschiedene inhaltliche Schwerpunkte. Sehr kurze inszenierte Aufnahmen (insbesondere eines Suizids) sind die Ausnahme, der Film besteht fast ausschließlich rein beobachtenden und teils mit versteckter Kamera gedrehten Filmbildern.

Anknüpfungspunkte an die pädagogische Arbeit

Was wird wie gezeigt? Diese zentrale Fragestellung der Filmrezeption ist gerade bei diesem Film nicht getrennt auf die Ebenen von Bildern und Musik zu beziehen, sondern auf ihr Zusammenwirken: Was ist das für eine Musik, wie bezieht sie sich auf die Filmbilder und wie wirkt das auf die Schüler*innen? Welche Besonderheiten erkennen sie im Zusammenspiel von Filmbildern und -musik? Berlin und das Leben in der Großstadt der 1920er Jahre können mit den heutigen Lebensumständen der Schüler*innen – sowohl in städtischen als auch in ländlichen Lebensräumen – verglichen werden. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es? Themenaspekte sind hier Architektur, Technik und Verkehr sowie die Lebensumstände von Menschen und auch Tieren. Wichtig für das Filmverständnis ist zudem die Einbeziehung der historischen Situation Mitte der 1920er Jahre.

Autor*in: Dr. Olaf Selg 01.08.2023, Letzte Aktualisierung: 31.01.2024

Genre
Stummfilm, Musikfilm, Experimentalfilm, Filmklassiker
Altersempfehlung
ab 12 Jahre
Klassenstufe
ab 7. Klasse
Unterrichtsfächer
Deutsch, Geschichte, Kunst, Musik, Medienkunde
Themen
Berlin, Stadt, Individuum (und Gesellschaft), deutsche Geschichte, Arbeit, Architektur, Industrie, Verkehr, Freizeit, Filmsprache, Musik, Filmklassiker

Credits

Filmtitel
Berlin. Die Sinfonie der Großstadt
Kinostart
23.09.1927
Genre
Stummfilm, Musikfilm, Experimentalfilm, Filmklassiker
Regie
Walther Ruttmann
Buch
Walther Ruttmann
Altersempfehlung
ab 12 Jahre
Verleih
Stiftung Deutsche Kinemathek

Filmausschnitte zur Filmanalyse

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