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Elise und das vergessene Weihnachtsfest

Ein Film von Andrea Eckerbom Norwegen 2019 / 70 Min ab 6 Jahre Schulkinowochen-Film

Inhalt

Alle Menschen verschusseln mal etwas, das ist normal. Die wenigen Einwohner*innen eines namenlosen Dorfs in Norwegen treiben es mit ihrer Zerstreutheit aber auf die Spitze: Sie vergessen nicht nur Kleinigkeiten oder ihre Träume, sondern alles. Deshalb wissen wir nicht, ob die rothaarige Elise sieben, acht oder neun Jahre alt ist. Auch die Schule fällt ständig aus – tja, verbummelt. Elise lebt mit ihrem Vater, der Tante sowie einer Gans und einer Maus entsprechend sorglos in den Tag hinein. Bis ein hölzerner Adventskalender vom Dachboden die Neugier des Mädchens weckt. Elise hat in diesem verschneiten Dezember ohnehin das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Die Nachforschungen führen sie am Tag vor Heiligabend zum Tischlersohn Andersen und der Erkenntnis, dass in ihrer Heimat sogar die Erinnerung an Weihnachten verblasst ist! Der Weihnachtsmann persönlich hilft, das Versäumnis auszubügeln.

filmisch

Der norwegische Publikumserfolg nach der Kindergeschichte des Autors Alf Prøysen funktioniert vom liebenswerten Trickvorspann an wie ein Märchen. Die Prämisse mit der Vergesslichkeit dient als Running Gag und bietet zugleich einen Anlass, das Weihnachtsfest neu zu entdecken. Immerhin wissen die gutgelaunten Figuren nichts mehr von der Tradition und lernen den Sinn und Zweck der Feiertage wieder neu kennen. Andrea Eckerbom inszeniert den Weihnachtsfilm in malerisch verschneiten Kulissen mit satten Farben zur Akzentsetzung, ruhiger Bildgestaltung und unbeschwerter Musik. Mit viel Situationskomik bis hin zu Slapstick geht Eckerbom speziell auf das junge Zielpublikum ein. Spannungsmomente wie Elises Klettereinlage auf einem rutschigen Dach bleiben Ausnahmen in der auf Gemeinschaft und Zusammenhalt ausgerichteten Geschichte.

Anknüpfungspunkte an die pädagogische Arbeit

Zunächst legt die Filmhandlung ein Gespräch über die Bedeutung von Weihnachten im christlich geprägten Kulturkreis nahe. Was verbinden die Schüler*innen mit dem Christenfest, welche Rolle spielt es in den Familien und in der Öffentlichkeit? Hier kann in altersgemäßer Weise auch der weihnachtliche „Konsumwahn“ debattiert werden, der die erwünschte Besinnlichkeit zuweilen überschattet. Filmsprachlich ist die Frage interessant, welche Stilmittel die Weihnachtsstimmung des Films herstellen. Zu nennen sind hier die warme Ausleuchtung mit Kaminfeuer oder einer Glühwürmchenlampe, Kostüme wie Wollmützen und Weihnachtspullover, der Weihnachtsstern, der Auftritt des Weihnachtsmanns und die winterlichen Kulissen, die an tschechische Märchenklassiker erinnern. Außerdem kann das Thema Vergesslichkeit besprochen werden. So verzagt Elises Vater wegen seiner Vergesslichkeit und die Abwesenheit der Mutter bleibt ungeklärt – sie wurde scheinbar vergessen.

Autor*in: Reinhard Kleber 23.02.2021, Letzte Aktualisierung: 22.10.2024

Originaltitel
Snekker Andersen og den vesle bygda som glømte at det var jul
Genre
Kinderfilm, Weihnachtsfilm
Altersempfehlung
6 bis 10 Jahre
Klassenstufe
1. bis 5. Klasse
Unterrichtsfächer
Vorfachlicher Unterr., Deutsch, Sachkunde, Ethik, Lebenskunde, Religion
Themen
Märchen, Weihnachten, Gemeinschaft/Gemeinschaftssinn, Familie, Tradition

Credits

Filmtitel
Elise und das vergessene Weihnachtsfest
Originaltitel
Snekker Andersen og den vesle bygda som glømte at det var jul
Kinostart
11.11.2021
Genre
Kinderfilm, Weihnachtsfilm
Regie
Andrea Eckerbom
Buch
John Kåre Raake nach einer Geschichte von Alf Prøysen
Darsteller*innen
Miriam Kolstad Strand, Trond Espen Seim, Anders Baasmo Christiansen, Raisa Stanciu, Torunn Lødemel Stokkeland u. a.
Altersempfehlung
ab 6 Jahre
FSK
ohne Altersbeschränkung
Verleih
Capelight Pictures