Into the Ice
Ein Film von Lars Henrik Ostenfeld Dänemark, Deutschland 2022 / 88 Min ab 12 Jahre Schulkinowochen-Film
Inhalt
Regisseur Lars Ostenfeld begleitet drei der weltweit führenden Gletscherforscher*innen auf ihren Expeditionen. Er möchte mit ihnen die Frage beantworten, wie schnell der grönländische Eisschild aufgrund des Klimawandels tatsächlich schmilzt und damit der Meeresspiegel weltweit ansteigt. Zwar gibt es Forschungen auf der Grundlage von Daten aus Satelliten- und Radarmessungen. Aber bestimmte Vorgänge können die Wissenschaftler*innen nur vor Ort überprüfen und endgültig beweisen, etwa, ob und wie viel Schmelzwasser inzwischen auch im Winter unter dem Gletschereis abfließt. Gezeigt wird insbesondere der 180-Meter-Abstieg eines Glaziologen in eine Gletschermühle – so tief wie noch kein Mensch zuvor –, um dort die Eisschicht zu durchbohren und darunter den dauerhaften Fluss des Schmelzwassers nachzuweisen.
filmisch
Lars Ostenfeld möchte nicht nur informieren, sondern den Themenkomplex Klimawandel, Gletscherschmelze und steigende Meeresspiegel für die Zuschauer*innen mit Hilfe des Films spürbar machen. Neben der begleitenden Beobachtung ist er bei den Expeditionen direkt als Akteur und Kameramann involviert, also nicht nur „nah dran“ am Geschehen, sondern beteiligt. Damit wird die Gefährlichkeit des Unternehmens, etwa beim Abstieg in die Gletschermühle, noch deutlicher – er spricht von seiner Angst –, die Perspektive der wissenschaftlichen Aufklärung vermischt sich mit der eines Abenteuers. Ostenfelds beeindruckende Aufnahmen mit der Handkamera, u. a. von den Lebensumständen in den Expeditionscamps und den Gesprächen, vermitteln lebendige Eindrücke von der Arbeit der Forscher*innen und ihrer tiefen Sorge um die Zukunft des Lebens auf der Erde.
Anknüpfungspunkte an die pädagogische Arbeit
Die Eisschmelze in Grönland scheint fern zu sein, doch Vergleiche mit Berichten über schmelzende Gletscher und sichtbarer Schneemangel im Winter in Europa können deutlich machen, wie nah uns allen das Thema schon gekommen ist. Auch das Ansteigen der Meeresspiegel erscheint abstrakt, hier können gemeinsame Recherchen zeigen, welche Regionen und wie viele Menschen schon bei geringfügigen Veränderungen unmittelbar betroffen sind. Zentral ist auch die Arbeit von Wissenschaftler*innen und die Verdeutlichung erstens des Unterschiedes von theoretischer und praktischer Forschungstätigkeit und zweitens der Notwendigkeit ihres Zusammenwirkens. Der Film regt zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit Forschungsergebnissen an, z. B. zum Klimawandel – wann können Aussagen als wissenschaftlich abgesichert gelten? In diesem Zusammenhang kann auch diskutiert werden, was die Vermengung der Perspektiven von Beobachter und Beteiligter bzw. „Abenteurer“ für den Film bedeutet bzw. wie die Entstehung von Wissen filmisch sichtbar gemacht wird.
Autor*in: Dr. Olaf Selg 27.07.2022, Letzte Aktualisierung: 06.11.2023
- Genre
- Dokumentarfilm
- Altersempfehlung
- ab 12 Jahre
- Klassenstufe
- ab 7. Klasse
- Unterrichtsfächer
- Erdkunde, Biologie, Sozialkunde, Politik, Ethik, Religion, Nachhaltige Entwickl. (fächerübergreifend)
- Themen
- Klima, Klimawandel, Forschung/Wissenschaft, Planet Erde, Zukunft, Verantwortung, Meeresspiegel, Umwelt, Natur, Gletscher, Grönland
Credits
- Filmtitel
- Into the Ice
- Kinostart
- 15.09.2022
- Genre
- Dokumentarfilm
- Regie
- Lars Henrik Ostenfeld
- Buch
- Caspar Haarløv
- Darsteller*innen
- Mitwirkende: Jason Box, Dorthe Dahl-Jensen, Alun Hubbard u. a.; Sprecher der deutschen Fassung: Campino
- Altersempfehlung
- ab 12 Jahre
- FSK
- ohne Altersbeschränkung
- Verleih
- Rise and Shine Cinema