Traumfabrik
Ein Film von Martin Schreier Deutschland 2019 / 127 Min ab 12 Jahre
Inhalt
Potsdam-Babelsberg 1961. Die DEFA-Filmstudios sind die Traumfabrik, in der Träume wahr und wie am Fließband produziert werden: Hier verliebt sich Komparse Emil Hals über Kopf in das französische Tanzdouble Milou. Doch die plötzliche Grenzschließung zwischen beiden deutschen Staaten trennt die beiden. Um Milous Rückkehr in die DDR zu ermöglichen und ihr Herz zu gewinnen, schmiedet Emil einen wahnwitzigen Plan. Der Filmlaie erschummelt sich die Produktionsleitung für einen opulenten Kostümfilm inklusive Tanzeinlage für Milou. Aber die Produktion gerät im chaotischen Studiobetrieb zum Desaster. Milous Verlobter Omar und der Studiodirektor mit seinem Stasi-Funktionär stehen Emil im Weg. Nun sind Einfallsreichtum und Charme gefragt. Mit der Unterstützung eines ganzen Teams, Mut und der nötigen Portion Glück gelingt gegen alle Widrigkeiten das Liebestraum-Film-Projekt am Ende doch – Happy End garantiert!
filmisch
„Traumfabrik“ öffnet vor der historischen Kulisse die filmischen Kulissen, um eine Romanze unter widrigen Umständen in hollywoodeskem Format zu erzählen. Der Film nutzt erprobte Erzähl- und Bildmuster des großen Liebesdramas; zwischen Rosenblättern und Glühwürmchen wird mit melodramatischem Kitschpotential bewusst dick aufgetragen. In üppiger Ausgestaltung gibt „Traumfabrik“ einen unterhaltsamen Einblick in die Welt der Studioproduktion und ihrer Gewerke. Insbesondere das Licht, Kostüme, Bühnen- bzw. Filmtechnik transportieren Emotionen in effektvoller Gestaltung. Von Ausstattung und Kompars*innen überbordende Kadragen, Filmtiere, dynamische Kamerafahrten – die Möglichkeiten einer riesigen Studio- und modernen Postproduktion werden voll ausgeschöpft. Turbulent und opulent entwickelt sich die „Traumfabrik“ in der Traumfabrik und thematisiert Film als Liebesmärchen über Film. Babelsberg kann auch Hollywood!
Anknüpfungspunkte an die pädagogische Arbeit
Zwei junge Menschen sind auf der Suche nach ihrem Platz in der Welt. „Traumfabrik“ bestärkt darin, für seine Träume und Ziele zu kämpfen. Das Melodram funktioniert als Unterhaltungsfilm für junge Menschen von heute auch ohne geschichtliches Hintergrundwissen. Die in der heutigen Zeit angesetzte Rahmenhandlung erzählt im Rückblick und nimmt jugendliche Zuschauer*innen mit in eine Traumfabrik der DDR, in der es nicht vorrangig um historische Genauigkeit geht. Der Wechsel zwischen den zu drehenden Filmszenen im Film und der eigentlichen Love-Story thematisiert emotional und vielsinnlich den schönen Schein des Kinos über Kulissen, Ausstattung, Kostüme und Effekte. Vor allem das Licht als zentrales filmisches Mittel und Symbol lohnt eine Untersuchung. Schneekönigin und Kleopatra, Papageien und Elefanten, Piratenabenteuer und Historienschinken – Jugendliche können hier den Stoff geradezu anfassen, aus dem die Träume gemacht werden.
Autor*in: Katja Gerstenmaier 27.06.2019, Letzte Aktualisierung: 18.03.2024
- Genre
- Melodram
- Altersempfehlung
- ab 12 Jahre
- Klassenstufe
- ab 7. Klasse
- Unterrichtsfächer
- Ethik, Wirtschaft/WAT, Darstellendes Spiel, Kunst, Deutsch, Berufsorientierung (fächerübergreifend)
- Themen
- Liebe, Licht, Lebensträume, Zusammenhalt, Filmproduktion, Berufe, geteiltes Deutschland
Credits
- Filmtitel
- Traumfabrik
- Kinostart
- 04.07.2019
- Genre
- Melodram
- Regie
- Martin Schreier
- Buch
- Arend Remmers
- Darsteller*innen
- Emilia Schüle, Dennis Mojen, Ken Duken, Heiner Lauterbach, Nikolai Kinski, Ellenie Salvo González, Michael Gwisdek u. a.
- Altersempfehlung
- ab 12 Jahre
- FSK
- ab 6 Jahre
- Verleih
- Tobis Film
Hinweise
In Kürze erscheint ein FilmTipp ZOOM mit Unterrichtsmaterial zum Film!